EM England
| Lesedauer: 3 Minuten
Von Laura Wolf
Redakteurin im Sport-Kompetenzzentrum Axel Springer
Per Fallrückzieher rettet Jude Bellingham die englische Mannschaft vor dem EM-Aus. Das Traumtor feiert er mit einem eher speziellen Jubel. Fußballfans werten das als respektlose Geste in Richtung Slowakei-Bank. Bellingham verteidigt sich gegen die Kritik.
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Kurz vor dem EM-Aus gegen die Slowakei bewahrt England-Star Jude Bellingham seine Mannschaft vor der großen Enttäuschung – sein Tor in der fünften Minute der Nachspielzeit hält die „Three Lions“ im Turnier. Ein Traumtor. Sein Verhalten beim Torjubel nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 finden jedoch viele gar nicht heldenhaft: Er küsst seine rechte Hand, hält sie auf die Höhe seines Genitalbereichs und macht dabei eine Schaukelbewegung. In den sozialen Medien wird spekuliert, dass er die respektlose Bewegung in Richtung Slowakei-Bank gemacht habe.
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Das verneint der 21-Jährige nun in einem eigenen Post deutlich. Der Profi von Real Madrid teilte via „X“ das Video und schrieb: „Das war ein Insider in Richtung ein paar meiner Freunde, die im Stadion waren. Nichts als Respekt für die Slowakei und wie sie heute gespielt haben.“ Das Video versah er neben seiner Botschaft auch mit zwei Smileys: einem roten X sowie einem gähnenden Gesicht.
Die Kommentare darunter sind geteilter Meinung. Einige unterstützen den jungen Spieler gegen die Kritik. Viele zweifeln jedoch an Bellinghams Erklärung. Tatsächlich könnte die Geste ein Nachspiel für Bellingham haben. Sein Torjubel könnte von der Uefa mit einer persönlichen Strafe belegt werden – theoretisch sogar mit einer Roten Karte. Die Geste wird jetzt wegen möglicher Verstöße gegen die Uefa-Regeln für „anständiges Verhalten“ untersucht.
„Für England zu spielen, ist schön, aber auch belastend“
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„Ein so wichtiges Tor zu schießen, in der Nationalmannschaft und in einem K.o.-Spiel, das ist ein Gefühl wie kein anderes“, sagte Bellingham nach dem Spiel. „Du bist 30 Sekunden davon entfernt, nach Hause zu gehen, dir all die Dummheiten anhören zu müssen und das Gefühl zu haben, eine ganze Nation im Stich gelassen zu haben. Und in 30 Sekunden und mit einem Schuss kann sich alles ändern.“
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Weiter sagte er: „Für England zu spielen, ist schön, aber auch belastend, bei all dem Müll, der hier verbreitet wird“. Damit dürften vor allem die englischen Medien und die zahlreichen Experten gemeint sein, die sich auf das Team und vor allem den Trainer eingeschossen hatten – vielleicht war die obszöne Geste auch an die Kritiker gerichtet, wird spekuliert.
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Das Siegtor direkt zum Start der Verlängerung erzielte dann Bayern-Torjäger Harry Kane. Der Kapitän wollte aber weniger darüber, als mehr über den akrobatischen Geniestreich seines jüngeren Kollegen sprechen. „Das war eines der besten Tore in der Geschichte unseres Landes. Was für ein Spieler er ist, er hat uns bei dieser EM am Leben gehalten. Er arbeitet so hart für das Team und in den großen Momenten liefert er“, lobte Kane.
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Auch Trainer Gareth Southgate, dessen Ära in der Nachspielzeit von Gelsenkirchen schon unmittelbar vor dem Ende stand, hob Bellingham vor. „Er hat einen unglaublichen Einfluss, obwohl er noch ein junger Mann ist. Er wird Sachen sagen und reagieren, wie das ein junger Mann macht, aber er kann große Spiele entscheiden und das ist das, was er gemacht hat“, sagte Southgate, der nun doch noch sein Jubiläum feiern kann.
Die „Three Lions“ treffen nun im Viertelfinale am nächsten Samstag in Düsseldorf auf Italien-Bezwinger Schweiz. Es wird Southgates 100. Spiel als englische Nationaltrainer.
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